Bericht Nackt-Radel-Tour 
"Z04
am 02. Juli 2023

Eigentlich war die Tour am Samstag den 01.07.23 geplant. Leider mußte ich die Tour einen Tag zuvor wegen ungünstiger Wetteraussicht absagen. Weil das einigen nicht gefiel (mir auch nicht), studierten wir das Wetter etwas genauer. Dabei fiel uns auf, daß die Vorhersage für den Samstag in etwa so lautete:
"Vormittags Sonne/Wolken-Mix und Nachmittag aufkommender Regen von Westen her". Für den Tag danach war es genau umgekehrt: "Vormittags Regen und Nachmittag Wetterverbesserung mit Wind aus Westen".
Kurzer Hand entschlossen wir uns dieses Wagnis einzugehen und das Abenteuer einen Tag danach dennoch zu starten.
Wir sollten Recht bekommen. Klugerweise drehten wir die geplante Tour auch noch um und fuhren die Strecke in entgegen gesetzter Richtung, quasi mit "Rückenwind".
So fuhren wir mit verminderter Teilnehmerzahl (3) zunächst mit dem Zug nach Lübben. Ankunftszeit war 10:01 Uhr.

Unser erstes Ziel der Radtour war der Briesensee. Der liegt zwar nicht ganz im Spreewald, aber hier sollte ja gebadet werden. Also machten wir den Abstecher dort hin. Ein schöner See mit fast weißem Strandsand, der bei richtig schönem Wetter völlig überfüllt ist. Anscheinend ist dann ganz Lübben hier anzutreffen.
Der geplante Weg durch Wald und Wiesen zum See entpuppte sich aber als nicht Fahrradfreundlich. 
Kurzerhand entschieden wir uns den Wald zu verlassen um auf der nahe gelegenen Landstrasse weiter zu radeln.
Zum Glück fahren hier Sonntags nicht sehr viele Fahrzeuge, was sicher werktags anders ist.
Dieses Waldabenteuer war aber auch wichtig, denn in erster Linie ist die erste Fahrt auf jeder der geplanten Touren immer eine Erkundungstour. Wir wissen nun, welche Wege entsprechend geändert werden müssen. 
Somit profitieren alle in Zukunft teilnehmende Radler.

Jetzt ging es aber in den 300 qkm großen Spreewald, de ca. 60km lang ist. 
Hier verzweigt sich die Spree und bildet unzählige Gräben und Kanäle, so das fast 1600km Wasserläufe entstanden sind!
Nicht alle Kanäle sind für Kanuten frei gegeben. Aber um auch nur die befahrbaren Kanäle abzurudern benötigt man wohl Jahre! Mit dem Rad immerhin ein paar Tage, denn der Gurkenradweg allein ist schon 260km lang.

Die südliche Begrenzung des Spreewaldes bildet der "Lausitzer Grenzwall". Im Norden bildet der Übergang auf die "Lieberoser Heide" eine markante Landschaftsgrenze. Der Ur-Spreuwälder sagt aber folgendes: "Nur der wahre Spreewald liegt zwischen Nurdumfluter und Südumfluter!" Diese beiden künstlich angelegten Kanäle regeln auch den Wasserstand im gesamten Spreewald und verhindert das alljährliche Winterhochwasser. 
Dementsprechend sieht man viele technische Anlagen genannt "Wehre".

Mit dem überschreiten (oder überfahren) des Nordumfluter waren wir nun im "echten" Spreewald.

Genau hier gab es eine Schleuse für die vielen Kajak-Fahrer und ein Wehr. Das war auch gleichzeitig ein geeigneter Ort um eine kleine Verpflegungspause einzulegen und wie man auf dem Bild sieht: die Beine baumeln zu lassen.

Es ging dann ein Stück entlang des Nordumfluters von Alt-Zauche nach Neu-Zauche. 
Bewundernswert fiel uns auf, dass hier die Vegetation etwas üppiger und grüner zu sein schien.
Das Gras war grüner, die Gerste war reifer, die Gurken dicker, und es schien als wären auch wir nackter :-)
Das nächste Ziel war der "Willischza See". Ein kleiner niedlicher Badesee mit rundum einladenden Badestränden. 
Die Wolken am Himmel verraten es: Kaum jemand war hier als Badegast anwesend. Ausserdem war es bereits Sonntag Mittag und da sitzen die meisten wohl am Familien-Mittagstisch.
So gut wie unbeobachtet genossen wir unser ausgiebiges Badeerlebnis.

Kaum 1,5km weiter besuchten wir den "Bismarkturm" bei Burg. Nichts besonderes, aber der Turm lag nun mal an unserem Weg. Die 3,- Euro Eintritt ersparten wir uns, um uns nicht extra anziehen zu müssen.
Den sehr beliebte Ausflugsort "Burg" jedoch umfuhren wir geschickt auf schön asphaltierten Radwegen und passierten dabei viele Spreewald-Fließe. 
Dabei half uns auch der Rückenwind und allmählich schien sich auch das Wetter zu bessern. Wir spürten manchmal richtig schöne Warmluft an unseren Körpern. So langsam führte uns der Weg wieder hinaus aus dem Spreewald. 
Eine schöne Orts-Verbindungsstrasse zwang uns jedoch abermals zum Anhalten. Denn an den Straßenrändern standen Kirschbäume mit herrlichen Früchten. Frisch vom Baum, war das unser Nachtisch! 
Für Vorbeifahrende war das sicher ein ungewöhnlicher Anblick: Drei Nackte am Straßenrand beim Kirschen klauen!

Ein Badeziel hatten wir ja noch vor uns: Der "Ströbitzer See" zwischen Kolkwitz und Cottbus.
Ebenfalls ein netter kleiner Badesee. Hier gab es nicht nur einige Badegäste, sonder auch eine unbeliebte Reifenpanne.
Klar das kommt immer mal vor und dagegen ist man ja gewappnet. Also gingen wir auf die Suche nach dem Übeltäter und fanden ihn schließlich. Ein kleiner Dorn, sicher von einem Akazienast wollte wohl unsere schöne Radtour etwas vermasseln und das nur 4km vor dem eigentlichen Tourende (Bahnhof Cottbus). Bewaffnet mit entsprechendem Werkzeug wechselten wir den Schlauch meines Vorderrades und versorgten ihn wieder mit Druckluft. 

Nach getaner Arbeit, checkten wir noch kurz die bevorstehende Abfahrtzeit des Zuges und hatten noch genügend Zeit, diesen zu erreichen. So nutzten wir die letzten Minuten am See um diesen auch noch nackt zu umrunden, um dann letztendlich in Richtung Bahnhof zu radeln. Auf halber Strecke war dann leider wieder der Anziehpunkt erreicht, oder wie Manne immer pflegt zu sagen "Clothing-Point".
Den Rest kann man sich denken: Bahnhof - Zug - nach Hause und Ende der schönen 58,1km langen Tour :-(

Aber immerhin wieder zu mehr als 90% nackt geradelt und mit voller Vorfreude auf die nächste/n Tour/en..., dann auch mit verbesserter Streckenführung.

"Manne"

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