Bericht Nackt-Radel-Tour
von ALTENBERG nach DRESDEN
am 12. September 2023
Nach dem Okay der Wetterfrösche entschieden wir kurzfristig, endlich unsere lange geplante Altenberg-Tour abzuhaken. Treff war der Bahnhof Heidenau, auf dass uns die Bahn durchs romantische Müglitztal auf 750 Höhenmeter nach Altenberg befördere.
Dort war dann erst mal ein Bad im erfrischenden Galgenteich fällig. Zeit zum Besuch der Sommerrodelbahn wäre auch genug gewesen, doch wir entschieden uns sofort durchzustarten.
So ging es auch gleich völlig ohne Textilien ab Altenberg um 11 Uhr los und die Hosen wurden tatsächlich erst wieder um 18 Uhr angezogen!
Den ersten Kilometer Richtung Rehefeld mussten wir noch einen leichten Anstieg erdulden. Um anschließend in diesem Nachbartal in 7 Stunden 600 Höhenmeter wieder hinabzurollen.
Auf dem Wege aber schossen wir noch dieses Foto, welches uns mitteilte, dass wir nun im Erzgebirge
sind:

Die weitere Abfahrt wurde nur wenige male durch einen leichten oder kurzen Anstieg durchbrochen, was man allerdings als eine angenehme Abwechslung der Bewegungsart werten sollte.
Stets dem Fluß folgend strebten wir der ersten Talsperre (Lehnmühle) entgegen. Dort konnte das geübte Auge die letzten Überreste der im Wasser untergegangenen Siedlung erspähen.

Nach einer Rast tauchten wir nicht gleich wieder in den Waldweg ein, sondern pilgerten 1/2 km auf der Böschung, die sonst unter Wasser liegt entlang.
Auf dem Weg zur nächsten Talsperre (Klingenberg), gab es zum einen noch ein Dessert in Form von vielen schönen Brombeeren und einer sehr selten gewordenen Besonderheit: Eine Furt!

Die zweite Talsperre lud ebenfalls zum Sonnenbaden ein und zieht sich ganze 4 km in die
Länge. Ebenso unser Weg unmittelbar daneben, der immer mal wieder schöne Ausblicke auf die glitzernde Wasseroberfläche bietete.
Für regelmäßige Erfrischung sorgten die Biernotsäulen am Wegesrand, die auch im Wasser schwimmend gesichtet wurden (Flaschen)!

Die ganze Region wirkte fast wie ausgestorben, so dass wir bis zum geplanten Endpunkt im nackten Sonnenkleid fahren konnten, womit die S-Bahnhaltestelle „Edle Krone“ der Freitaler Bahnlinie gemeint ist, wo wir gegen 18 Uhr ankamen.
Wir hätten auch mit eigener Kraft bis Dresden und Heidenau weiter radeln können, haben wir in vergangenen Jahren auch schon gemacht, doch dadurch würde man zu lange durch städtisches Gebiet fahren. Das schien uns nicht der passende Abschluss für einen ganzen Tag unverhülltem radeln in der Natur zu sein.
Diese Route war übrigens die schönste von drei Standardtouren von Altenberg herab, die wir in Zukunft jedes Jahr einmal durchfahren wollen. Viele Steckenabschnitte verführen dabei zum Geschwindigkeitsrausch (man braucht schon gut funktionierende Bremsen am Rad), der beim durchfahren der romantischen Täler im Interesse des
Naturerlebens allerdings etwas unangebracht ist.
Weitere Routen-Möglichkeiten würden uns z.B. ins Gimmlitztal führen, wo noch zwei intakte Wassermühlen stehen. Durch diese verschiedenen Routen-Varianten, gestaltet sich diese Tour kurzweilig und hoch interessant.
Mario & Manne
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