Seit 2014 mache ich mich
auf den Weg nach London und später auch nach Brighton. Das war WNBR London & Brighton 2017
Samstag 10.06.2017
Es war 06:30 als der Flieger in Berlin-Schönefeld in Richtung London abhob. Das hieß allerdings weit vorher aufstehen, fertig machen, Flugtransfer und einchecken. Sprich: um 02:00 war die Nacht vorbei. Knappe zwei Stunden braucht Ryanair für
diese Strecke. Allerdings wegen der Zeitverschiebung (- 1h) war die Landung um
07:25 Uhr. Genügend Zeit also, um vom Airport Stansted mit dem Transfer-Bus in
die City Londons zu gelangen. Der Zug braucht für diese Strecke gerade mal
35min und kostet 16 Pounds. Der Bus hingegen nur 10 Pounds. Losgeradelt und strikt auf den englischen
Linksverkehr achtend, fanden wir auch den Weg mit Hilfe eines GPS-Gerätes. Aus
Erinnerung wusste ich, daß ein Treffen der Teilnehmer immer am Rand des Parks
statt fand. Somit brauchten wir nur um den gesamten Park zu radeln um ihn zu
finden. Hohe Hecken jedoch verhinderten eine klare Sicht von der umlaufenden
Strasse auf den benannten Park. So mussten wir an jedem Eingang halt machen und
ein paar Schritte in den Park machen. Im Park selbst ist das Fahrrad fahren
verboten! Wir hatten den Park ein erstes Mal umrundet und fanden niemanden!
Nanu? Was war los? Keiner da? Vielleicht wurde der WNBR abgesagt, wegen der
voran gegangenen terroristischen Anschläge? Oder hatten wir was übersehen?
Also drehten wir noch eine Runde und schärften unsere Blicke durch und über
den Hecken. Aber auch bei der zweiten Umrundung kein Erfolg. Obwohl wir zusätzlich
nach anderen WNBR-Teilnehmern Ausschau hielten. Diese sind in den meisten Fällen
an ihrer mehr oder weniger vorhandenen Kostümierung erkennbar. Denen hätten
wir dann nur zu folgen brauchen. Aber auch das brachte nicht den gewünschten
Erfolg. Sogar Polizisten fragten wir nach dem Startpoint. Die wussten
eigenartigerweise auch nichts davon!!! Obwohl diese Veranstaltung jedes Jahr zur
selben Zeit (immer das 2. Wochenende im Juni) statt findet und offiziell
angemeldet ist! Das war schon eigenartig. Dann aber trafen wir doch ein lustiges
Pärchen aus Yorkshire, die den Startpunkt kannten. Hurra, und wir folgten
Ihnen. Von ihnen erfuhren wir auch, warum wir bisher nicht fündig wurden. Wir
waren einfach zu früh da und hätten beinahe noch eine dritte Runde um den Park
gestrampelt! Erlösend war nun der Tag gerettet. Sonnstag 11.06.2017
Ausgeruht fuhr ich am Morgen (diesmal alleine) mit der U-Bahn zur Victoria-Station um den bereits im Voraus gebuchten Zug nach Brighton zu besteigen. Dieser benötigte für die Fahrt in die schöne Küstenstadt ca. eine Stunde und kostete ca. 10 Pounds. In dem architektonisch schönem und altehrwürdigen Bahnhof angekommen, gab es auf dem Vorplatz einige Marktstände mit Hotdogs, Burgern und leckeren Backwaren. Beim Letzteren kaufte ich passendes Proviant für den ganzen Tag ein und stellte dabei fest, dass die Verkäuferin aus Deutschland war und die Kommunikation damit erleichterte. Mein Englisch ist nicht gerade Verhandlungssicher, denn ich wurde zu Schulzeiten zu sechs Jahren Russisch gezwungen, denn die „Roten“ waren damals der Meinung, dass dies einmal die Weltsprache werden sollte! Das übrigens habe ich schon damals nicht geglaubt, obwohl ich in der 5. Klasse und mit 10 Jahren begreiflicher Weise von Politik überhaupt nicht verstand! Obwohl, Heute verstehe ich sie in vielen Dingen auch nicht! Aber das ist ein ganz anderes Thema. Gleich um die Ecke vom Bahnhof aus gibt es den Fahrrad-Verleiher „Amsterdammer“. Auch hier hatte ich bereits vorher, dank der Erfindung des Internets, ein Fahrrad reservieren lassen. Hier in Brighton gibt es diese schönen Fahrradmiet-Automaten wie in London leider nicht. Wer hier ein Fahrrad braucht sollte das unbedingt vorher reservieren, besonders an diesem Tag im Jahr! Anders als am Vortag in London und wie zuvor
geschildert, hatte ich hier keinerlei Probleme zum Startpoint zu finden. Denn
hier fuhren bereits viele „gestylte“ und andersartige „Verrückte“ schon
in die richtige Richtung. Denen brauchte ich mich nur anschliessen. Der kleine
Park heißt hier „The Level“ und liegt unweit vom Bahnhof an der „Lewes
Road“. Egal, die Stimmung vor dem eigentlichen
Event war Spitzenmäßig. Als es dann endlich los ging, spitze sich Atmosphäre
zu einem lautstarken Jubel zu. Nicht nur die gesamte Strecke war sorgfältig gewählt
worden, sondern auch die einzelnen Rast-Punkte. Zu meinem Erstaunen hatte sich
die am Anfang erwähnte Live-Band
schnellst möglich ihren Standpunkt hier her verlegt, um für die nötige
Stimmung der Zwischenstopps zu sorgen. Ich war ein weiteres Mal begeistert. Natürlich
konnte man sich an allen Zwischenstopps auch mit Getränken und Verpflegung
erfrischen und stärken. Bei einer weiteren Pause nun an der Küste dieser schönen
Stadt, erlebte ich es sogar, dass es eine lange Schlange vor dem Männerklo gab!
Das kannte ich bisher bei Großveranstaltungen nur von den Damentoiletten her.
Auch ich musste mich anstellen und genoss mein zuvor gekauftes Eis in dieser
Schlange. Kurz um, die abgefahrene Strecke war toll, alle Zuschauer erfreuten
sich der Dinge und sogar die vielen Polizisten strahlten eine derart positive
Ausstrahlung aus, wie ich es nicht einmal in den vier zuvor mitgemachten WNBR in
London her erlebte. Mit dem festen Entschluß 2018 wieder dabei zu sein, trat ich Montag Abend die Heimreise an. Allerdings nutzte ich den „freien Tag“
noch dazu die berühmten „Portobello-Road“ (man erinnere sich an den
Welterfolgs-Film „Notting Hill“ mit Julia Roberts und Hugh Grant) zu
besuchen. Was allerdings für mich noch viel wichtiger war: Am Nachmittag das
Aufsuchen der „Pink Floyd Exhibition“ im Victorain & Albert Museum. Ich hoffe dem Lesenden nicht gelangweilt zu
haben, sondern eher dazu animieren konnte, mal darüber nachzudenken evtl. in
Zukunft auch einmal an diese extreme/n Nacktivität/en teilnehmen zu wollen. „Manne“ |
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